Psychosomatische Medizin beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen körperlichen, seelischen und sozialen Prozessen in der Entstehung, im Verlauf und bei der Bewältigung von Krankheiten.
Modelle der Entstehung psychogener Symptome nach Prof. Dr. med. Christoph Herrmann - Lingen
Konfliktmodell > reaktualisierte Entwicklungskonflikte unbewusste Konflikte um Triebimpuls
Über-Ich-Verbot (Versuchungs- / Versagungssituationen). Widersprüchliche Bedürfnisse (Autonomiebedürfnis/Abhängigkeitswunsch, Kontrollbedürfnis/Unterwerfungstendenz).
Defizitmodell > anhaltende Entwicklungsdefizite
Psychische Strukturen aufgrund Vernachlässigung, Misshandlung, mangelhaft entwickelt bzw. nicht durchgängig verfügbare Ich-Funktionen (Selbst-, Fremdwahrnehmung). Stabiles Selbstwertgefühl. Bindungsfähigkeit, Beziehungsregulation.
Traumamodell > erlittene traumatische Schädigung
Schwere psychische Traumatisierung mit Ohnmachtserleben bzw. Reizüberwältigung führt zum Verlust ursprünglich vorhandener psychischer Kompetenz.
Lernmodell > verfehlte Lernvorgänge
klassische Konditionierung, Bestrafung/Belohnung, soziales Lernen führen zu Verknüpfung neutraler Umweltreize mit bedrohlicher affektiver Bedeutung und begleitendem physiologischem Erregungszustand.
Erweiterte Konzepte, biopsychosoziales Modell
Hierarchisch gestufte Ebenen, biologische-psychische- und soziale-Ebene. Innerhalb der Ebenen nochmals Stufung > Zelle > Organ > Gesamtorganismus. Krankheit als Gleichgewichtsstörung der System-Umweltbeziehung, nicht als isolierte Organstörung
Körper, Seele und Geist
Der Mensch besteht aus Körper, Seele und Geist. Schon lange bevor der Begriff „Psychosomatik“ und „psychosomatische-Krankheiten“ entstand, wurden diese Definitionen gebildet.
Weniger bekannt und eindeutig sind die Wechselbeziehungen und Zusammenhänge zwischen den drei Aspekten von Körper, Seele und Geist.
Schulmediziner, Naturheiler, Psychotherapeuten, Akupunkteure, Homöopathen, Geistheiler, Anthroposophen, Esoteriker oder Geistliche interpretieren die Wechselwirkungen und Zusammenhänge der Psychosomatik unterschiedlich.
Es gibt für jede Theorie eine Sichtweise. Die extremsten Ansichten gehen einerseits von der absoluten Verneinung aus. Das andere Extrem sieht in jeder Krankheit die Psyche mitbeteiligt, so wird jede Krankheit zur psychosomatischen Erkrankung. Die abstrakte Darstellung der Psychosomatik über die drei Begriffe von Körper, Seele und Geist ergibt eine neutrale, ganzheitliche Sichtweise:
Körper:
Physisch-, leiblich- materieller Körper, Sinnes-Organe, vergänglich, „Hardware“, Spüren, Schmerzlokalisation, Wollen, Empfinden
Seele:
Lebensspendend, Empfindung, unsterblich (nicht körperlich), belebend, „Software“, Empfindungsfähig, Gefühle, Emotionen, Träger der Psyche, das höhere Selbst, Gefühl Empfindung, Trauer, Leid, Liebe, Angst, Freude
Geist:
Verstand, Vernunft, Denken, Erkenntnisfähigkeit, mentale Aspekte, Bewusstsein, Moral, Glaubenssätze,, Erwartung, Hoffnung, das Wahre Selbst
Zu erwähnen ist, dass der Spirituelle-Aspekt in einem vierer Modell als Kausalkörper Berücksichtigung findet und das Höhere-Selbst mit beinhaltet.
- Physischer Körper (Leib)
- Astral – Emotional Körper (Seele)
- Mental Körper (Geist)
- Spiritueller- Kausalkörper, als Grundlage eines esoterischen Verständnisses der Psychosomatik
Alle Elemente sind miteinander verbunden, jeder Teil beeinflusst die anderen. Körper, Seele und Geist bilden eine untrennbare, sich gegenseitig beeinflussende, eng miteinander verflochtene Einheit.
Borderline Emotional instabile Persönlichkeit